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Enzyklopädie der Autos:

GAZ-М-12 «ZIM»

GAZ-12 ist die erste reprasentative Limousine der Oberklasse des Gorky Automobilwerks, das im Grunde genommen der Vorganger von GAZ-13 ist. von Anfang an und bis zum Jahr 1947 trug das Auto als Bezeichnung die Abkurzung ZIM-12 zum Ehren des Ministers Molotow, was fur Zawod Imeni Molotowa (deutsch Molotow Automobilwerk) steht.

ZIM-12, 1950-1959

Seit dem Sommer 1957, als im politischen Bereich Instabilitat eintrat und die Reputation vom Minister Molotow beschadigt wurde, hat man beschlossen das Auto umzubenennen und gab ihm die gewohnliche Abkurzung GAZ. Das Fahrzeug selbst galt als „Top-Auto“ und entsprach der damaligen Mode. Der Wagen hatte Ahnlichkeiten mit vielen importierten Modellen der Oberklasse und in gewisser Weise uberholte sie sogar, deswegen war es ein echter Luxus ZIM zu fahren. Aber die rasche Wende bei der Produktion in der Weltautomobilindustrie hatte zur Folge, dass GAZ-12 sich veraltete (dies galt fur die Rucklichter, die V-formige Windschutzscheibe und die Form der Schutzhaube). Alles, was noch vor ein paar Jahren in gro?en Mengen produziert wurde und eine gute Popularitat hatte, wurde aus der Produktion genommen und man hatte sogar geplant, den GAZ-12 zu modernisieren.

Der erste Prototyp des ZIM

Der erste Prototyp des ZIM

Fur die Herstellung des Wagens hatte man sehr wenig Zeit, deswegen wurden Ideen der ahnlichen importierten Autos der hohen Klasse herangezogen. Was den Wageninnenraum angeht, wurde er durch weiche Lehnen auf der Ruckseite und Sesselseiten, breite hintere Armlehnen, zusatzliche Oberbeleuchtung und viele andere nutzliche „Dinge“ gekennzeichnet. Metallteile im Innenraum wurden in Holzfarbe ausgefertigt (einschlie?lich die gesamte Frontplatte), am Boden waren dicke teure Teppiche, die Kombination vom wei?en Kunststoff und Chrom in vielen Details erganzte diesem Auto die Atmosphare von Luxus und Einzigartigkeit. In der Mitte der Frontplatte war das Dreibandradio montiert, darunter waren Aschenbecher und Elektrozigarettenanzunder. Au?erdem gab es bereits im Auto die Wochenzeitschaltuhr. Innovativ waren auch Lichtanzeiger fur die Wasseruberhitzung im Kuhlsystem und in der Handbremse.

Es besteht kein Zweifel, dass die Mitarbeiter des Gorky Automobilwerks den Entwurf der Haube von US-amerikanischen Luxusautos ubernahmen haben, bei denen man sie entweder nach rechts oder nach links oder ohne Probleme komplett offnete. Das Kuhlergitter war ahnlich mit solchen, die bei „Cadillac“ des Baujahres 1948 verwendet wurde. Aber es war nur au?erliche Ahnlichkeit, da die Konstruktion selber unterschiedlich war und ein anderes Proportionalverhaltnis verwendet wurde. Zum Schluss sah der Vorderteil vom GAZ-12 sehr wurdevoll zu jener Zeit aus und man kann es uberhaupt nicht als irgendwelche Kopie bezeichnen. Die Haube wurde mit dem roten „Kamm“ dekoriert, der eine Beleuchtung hatte und es normalerweise in der Nachtzeit leuchtete. Der Wagen hatte die selbsttragende Karosserie aber angesichts des gro?en Radstandes war es eine wahre Seltenheit unter den sowjetischen PKWs. Es ist bemerkenswert, dass noch von Beginn an dem Design vom ZIM eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde und das sieht man am luxuriosen Stil, an der Vielzahl von Chromeinlagen sowie an den elegant geglatteten Linien und seitlichen Verlangerungen.

Die Farbe fur den Wagen war Nitrofarblack, eine der besten in der ganzen Sowjet Union. Gefarbt wurde in sieben Schichten, jede davon wurde sorgfaltig poliert. In der Regel war es kraftige schwarze Autos, aber manchmal konnte man auch in wei? oder Khakifarbe finden. Dem chinesischen Markt zuliebe wurden nur dorthin GAZ-12 in blau geliefert, da die Chinesen diese Farbe mogen und glauben, dass sie Gluck bringen kann.

In zehn Jahren wurden 21527 Exemplare ausgefertigt, viele davon sind immer noch auf den Stra?en oder in Museen zu Hause aber auch in anderen Landern der Welt zu sehen. Im gesamten Zeitraum der Herstellung wurden nicht mehr als 6 Autos pro Tag produziert.

Emblem des GAZ-12