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Enzyklopädie der Autos:

Moskwitsch 400-420

Moskwitsch 400-420, 1946-1956

 

Moskwitsch 400 gilt als ein prominenter Vertreter der sowjetischen Kleinwagen der Nachkriegszeit, der auf dem Moskauer Werk der Kleinwagen von 1946 bis 1956 produziert wurde, und stellte eine fast exakte Kopie des deutschen Wagens Opel Kadett K38, der von 1937 bis 1940 vom Autowerk Adam Opel A.G. ausgefertigt wurde, das dem Konzern General Motors gehörte, dar.      

Im Jahr 1945 reiste eine kleine Gruppe der sowjetischen Ingenieure nach Deutschland zur Besichtigung der interessanten und fortschrittlichen Industrieobjekte. Besucht wurden das Wissenschaftlich-technische Zentrum Automobilbau und Bayerische Motoren Werke AG, woher man einige Exemplare von Autos zur Schau dem sowjetischen Führer mitgenommen wurden und die als Grundlage für die Produktion des sowjetischen Wagens dienten. Stalin hat Opel Kadett K38 ausgewählt. Und gleich danach wurde ein Erlass erteilt, aus dem deutschen Automobilwerk einen Teil der Ausrüstung zu nehmen.          

Letztendlich wurde die Rüsselsheimer Produktionslinie bestimmt, in Rahmen der man begann, die ersten Teile für das zukünftige Auto herzustellen. Zum Ehren des 800.Jahrestags der Gründung von Moskau wurde vorgeschlagen, den Wagen „Moskwitsch“ (deutsch „Der Moskauer“) zu nennen. Die Obrigkeit der UdSSR fand den Vorschlag gut und es wurde so gebilligt. Äußerlich konnte man diesen Wagen vom deutschen Kadett fast gar nicht unterscheiden, mit der Ausnahme von Fabrikschildern. Da Opel dem Unternehmen GM angehörte und alle Messungen in Zoll gemacht wurden, war es nötig den Moskwitsch zu überarbeiten und alle Teile nach dem metrischen System auszufertigen.   

  

Anfang Dezember 1946 war das erste Exemplar des Autos unter dem Namen „Moskwitsch-400“ mit 1,1 Liter-Motor und der Leistung von 23 PS zusammengebaut. Eines der auffallenden Merkmale dieses Autos war die vordere unabhängige Wagenfederung „Dubonnet“. Aber leider hatten die ersten Modelle viele Mängel, zum Beispiel kleine Risse im Metall, häufige Pannen mit Innenschlössern und Autohaube, schlechte Dichtheit des Innenraums und schlechte Qualität vom Polster, Neigung zur Korrosion etc. Aber nach zwei Jahren konnten die meisten dieser Defekte beseitigt werden. Die Leistung wurde gestärkt, das Gesamtgewicht konnte reduziert werden und der Komfort wurde verbessert. Nach drei weiteren Jahren hatte Moskwitsch das modernisierte Getriebe mit dem Hebel neben dem Lenkrad. Zu dieser Zeit wurde entschlossen, die Konstruktion zu verstärken und damit die geschätzte Laufleistung zu erhöhen. Im Jahr 1954 wurde Moskwitsch dank der komplexen Modernisierung der technischen Eigenschaften „neu geboren“, infolge dessen man von der Bezeichnung 400 zu 401 übergegangen ist. Diese Serie lief nur zwei Jahre lang. Nach zehn Jahren der Produktion wurden 247 439 Exemplare (darunter 17 742 Kabrios) ausgefertigt, als erste sowjetische Serienautos, die für den persönlichen Gebrauch unabhängig vom Status der Käufer bestimmt wurden.                   

Moskwitsch unterschied sich durch ein ideales Verhältnis der Einfachheit, des Komforts und der optimalen technischen Lösungen, dank denen wurde er fast zum populärsten Wagen jener Zeit.   

Ausgezeichnet hat sich der Kleinwagen auch im Sport – beim Winterrennen im Jahr 1949 „Moskau – Minsk – Moskau“ wurde durch das Automobilwerk die Basislimousine ausgefertigt. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen, nämlich der erste Platz und ein neuer Rekord für die Durchschnittgeschwindigkeit bei den ersten 1000 Km, die 83,8 Km pro Stunde betrug.